Start Meinung MICE am Sonntag vom 31. Juli 2022

MICE am Sonntag vom 31. Juli 2022

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Im Podcast MICE am Sonntag vom 31. Juli 2022 geht es um Geld und Preissteigerungen in der Veranstaltungswirtschaft. Promotionbasis – die Jobbörse für Promotion-, Messe- und Event-Jobs – hat untersucht, wie sich Tages- und Stundensätze in der Branche in den letzten Monaten entwickelt haben. Nachdem die Covid-19-Pandemie der Veranstaltungsbranche extrem zusetzte und Aufträge und Umsätze größtenteils weggebrochen sind, hat sich das typische Event-Personal teilweise umorientiert und anderweitig Jobs gefunden. Die Aufträge kommen zwar zurück, doch jetzt fehlt vielen Anbietern in der Veranstaltungsbranche schlicht und einfach das Personal für die Umsetzung.

Dazu zählen auch, aber natürlich nicht nur, die Promotionagenturen, die sich nicht nur den verloren gegangenen Umsatz zurückholen wollen, sondern bei der Suche nach Personal mit deutlich angestiegenen Vergütungen kämpfen müssen. Die Stundensätze sind laut Analyse von Promotionbasis bundesweit von Januar 2021 bis Mai 2022 um rund 28 Prozent, von 11,80 auf 15,10 Euro gestiegen, die Tagessätze sogar um 40 Prozent, von 102 auf 143 Euro.

Ob Agenturen diese massiven Kostenerhöhungen an ihre Kunden als Preiserhöhungen weiterreichen können, ist nach Ansicht von Promotionbasis fraglich. Denn in der preissensitiven Branche werde gerade jetzt um jeden Auftrag gekämpft. Für Jobsuchende seien das gute Neuigkeiten: Aus dem Arbeitgebermarkt, indem sich früher viele Bewerber auf einen Job beworben haben, sei ein Arbeitnehmermarkt geworden. Für Jobanbieter zeichne sich nach den zwei Corona-Jahren ein weiter schwieriges Marktumfeld ab.

Alexander Ostermaier, Geschäftsführer von fwd: Bundesvereinigung Veranstaltungswirtschaft, hat schon im Juni darauf hingewiesen, dass es eigentlich in allen Bereichen der Veranstaltungswirtschaft zu höheren Kosten kommt. Demnach sind Events bis zu 250 Personen im Vergleich zu 2019 im Durchschnitt um 58 Prozent teurer geworden, Anlässe mit 600 Personen um 55 Prozent und Veranstaltungen mit bis zu 1.500 Personen um 46 Prozent. Als Ursache sieht er den Fachkräftemangel, aber auch die höheren Einkaufspreise von Rohstoffen bis zu Transportkosten.

Noch eher, nämlich bereits Im März 2022, hat André Karpinski vom Eventcatering-Unternehmen Kaiserschote in einem Interview auf dem YouTube Channel Studio Blach thematisiert, dass er Preissteigerungen in allen Bereichen der Veranstaltungswirtschaft erwartet und als Ursache die gestiegenen Einkaufspreise und Personalkosten ausgemacht. Der Beitrag steht auf YouTube zur Verfügung.

fwd: Bundesvereinigung Veranstaltungswirtschaft und das R.I.F.E.L. Institut wollen den Ursachen für höhere Personalkosten und ihren Folgen genauer auf den Grund gehen. Dafür soll in diesem Sommer eine umfangreiche HR-Studie durchgeführt werden. Ziel ist es, in einem inzwischen sehr unübersichtlichen Marktumfeld Transparenz zu schaffen. Das soll allen Marktteilnehmern dabei helfen, das Thema Gehaltsgefüge und die Rahmenbedingungen für die Mitarbeiter besser einordnen zu können.

Neben der Ermittlung des Status Quo soll die Studie gleichzeitig den Wandel vor und nach der Pandemie, die soziodemografischen Faktoren und deren Einfluss auf Verkaufspreise transparent machen. Darüber hinaus wollen Verband und Institut wichtige Erkenntnisse und Argumentationshilfen im Wettbewerb mit anderen Branchen gewinnen. In der ersten Stufe geht es um die Messebauunternehmen, Agenturen und Fachabteilungen aus der Industrie. Die anderen Segmente sollen später folgen.

Die Untersuchung startet demnächst. Mehr dazu verraten wir in der nächsten Ausgabe von MICE am Sonntag, wenn uns Jörn Huber, Vorstandsvorsitzender der fwd: Bundesvereinigung Veranstaltungswirtschaft, für ein Gespräch zur Verfügung steht.

Der Podcast MICE am Sonntag vom 31. Juli 2022 steht unter Radio Blach bei Apple Podcasts oder Spotify zur Verfügung und kann auch auf der Website des BlachReport abgehört werden.