Start Business Brutto-Werbemarkt im ersten Quartal 2020 leicht im Minus

Brutto-Werbemarkt im ersten Quartal 2020 leicht im Minus

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Mit 3,7 Milliarden Euro Werbeausgaben bleibt Fernsehen das Leitmedium der deutschen Werbungtreibenden und weist für das erste Quartal ein Plus von 2,1 Prozent zum Vorjahreszeitraum aus, wobei im März bereits ein Rückgang von -1,1 Prozent zu verzeichnen ist. Am stärksten betroffen von der Corona-Krise sind die Pay-TV-Sender, Sky mit einem Rückgang von -43,3 Prozent im März. Die öffentlich-rechtlichen sowie privaten TV-Sender weisen im März gegenüber Vorjahr noch ein leichtes Plus von 0,8 Prozent aus.

Online schließt die ersten drei Monate mit einem Plus von +7,5 Prozent und Werbeumsätzen von 0,9 Milliarden ab und ist im Medienvergleich im März definitiv der Gewinner der Corona-Krise mit einem Wachstum von +5,1 Prozent.

Mit Werbeumsätzen in Höhe von 0,51 Milliarden Euro konnten die Out-of-Home-Medien das ersten Quartal aufgrund der positiven ersten beiden Monate mit einem Plus von 2,7 Prozent abschließen. Im März verzeichnet Out-of-Home bereits ein leichtes Minus von -0,9 Prozent, die zu erwartenden rückläufigen Umsätze werden mit den April-Daten sicherlich deutlicher ausfallen.

Print verliert in den ersten drei Monaten gegenüber Vorjahr insgesamt -5,1 Prozent und schließt das erste Quartal mit Werbeumsätzen von 1,79 Milliarden Euro ab. Publikumszeitschriften – mit insgesamt 0,72 Milliarden Euro brutto – verlieren nur -0,9 Prozent bedingt durch die statistische Monatszuordnung der einzelnen Print-Ausgaben im Rahmen des bereinigten Nielsen Werbetrends zwecks Vergleichbarkeit der einzelnen Ausgaben zum Vorjahr. Betrachtet man die Entwicklung der aktuellen Ausgaben im April, verzeichnet die Mediengruppe Publikumszeitschriften ebenfalls deutliche Rückgänge bei den Werbeumsätzen. Zeitungen verlieren im Monat März -17 Prozent und schließen das erste Quartal mit insgesamt 1,08 Milliarden Euro Bruttoumsätzen und einem Minus von -7,6 Prozent ab. Die regionalen Abo-Zeitungen sind am stärksten betroffen von der Corona-Krise mit einem Rückgang im März von -19,6 Prozent. Die Sonntagszeitungen (März -0,1 Prozent) sowie die überregionalen Zeitungen (März -4,9 Prozent) trotzen der Corona-Krise bedingt durch die Vielzahl neuer Print-Kampagnen der Werbetreibenden zum Thema Covid-19.

Die Mediengruppen Radio, Werbesendungen (Direct Mail) sowie Kino sind die Mediengruppen mit den größten Verlusten im 1. Quartal bedingt durch die rückläufigen Werbeumsätze im März im zweistelligen Prozentbereich.
Radio, mit zwei guten ersten Monaten in 2020, weist einen Rückgang im ersten Quartal von -4,2 Prozent und Werbeumsätzen von 0,45 Milliarden Euro aus. Im März verliert Radio gegenüber dem Vorjahresmonat insgesamt -21,2 Prozent.

Die Mediengruppe Werbesendungen mit insgesamt 0,75 Milliarden Euro Bruttowerbeumsätzen verliert ebenfalls gegenüber Vorjahr -6,8 Prozent, wobei auch hier der Treiber für das Minus der starke Rückgang von -20,8 Prozent im Monat März ist.

Kino – nach einem sehr guten Jahr 2019 – ist durch die Corona-Krise am stärksten betroffen und verzeichnet im 1. Quartal den größten Rückgang von -8,7 Prozent und Werbeumsätzen in Höhe von 0,03 Milliarden Euro. Die Verluste im März liegen gegenüber März 2019 bei -24,1 Prozent.

Der mit Abstand größte Werbetreibende lautet erneut Procter & Gamble mit Werbeinvestitionen in Höhe von 0,26 Milliarden EUR im ersten Viertel des Jahres und einem Wachstum von 18,9 Prozent (März +14,5 Prozent). An zweiter Stelle platziert sich Ferrero ebenfalls mit einem zweistelligen Zuwachs von 16,3 Prozent (März +30,2 Prozent). Darauf folgt Lidl mit +18 Prozent (März +5,0).
Als Top-Branche, ohne Berücksichtigung der Medien- und Unternehmenswerbung, konnte sich trotz eines Rückgangs von -4,9 Prozent (März -18,1 Prozent) die Branche Lebensmitteleinzelhandel mit insgesamt 0,55 Milliarden Euro Bruttowerbeausgaben im ersten Quartal des Jahres behaupten. Unter den Top Branchen platzieren sich auf den weiteren Plätzen die Branchen Arzneimittel, Online-Dienstleistungen, PKW, Möbel und Einrichtungen, Süßwaren, Lotterien/Lotto+Toto sowie Versicherungen.

Die Touristik-Branche ist durch die Corona-Krise sehr stark betroffen und verzeichnet starke Verluste bei den Werbeausgaben in den ersten drei Monaten. Die Branchen Reisegesellschaften und Fremdenverkehr schließen die ersten drei Monate mit einem Minus von nur -1,0 Prozent ab, wobei im März die Auswirkungen der Krise mit -33,5 Prozent sowie -32,7 Prozent deutlich werden. In der Branche Fluglinien/-touristik ist das Ausmaß bereits im gesamten 1. Quartal erkennbar. Die Bruttowerbeumsätze haben sich in diesem Bereich in den ersten drei Monaten um -36,8 Prozent sowie im Monat März um -68,8 Prozent reduziert. Im Bereich Hotels+Gastronomie wurden die Investitionen in Werbung ebenfalls erheblich reduziert mit -3,6 Prozent im ersten Quartal sowie im Monat März mit -16,1 Prozent.

Info: www.nielsen.com