Im zweiten Quartal 2020, kaum dass wir uns mit dem ersten Coronaschock abgefunden hatten, eröffneten die ersten Streaming-Studios für virtuelle und hybride Events. Eine erste Lösung für das Dilemma mit den vielen abgesagten Veranstaltungen schien gefunden. Und es sollten noch viele folgen – sowohl abgesagte Veranstaltungen als auch Streaming-Studios. Nur wenige Monate später bekamen wir in der Redaktion fast täglich Meldungen über neue Studios. Gefühlt jede Doppelgarage in Deutschland schien eine neue Funktion zu bekommen und wurde entweder zur Corona-Teststation oder mit feinster Broadcast-Technik hochgerüstet.
Und heute? Seit Mitte 2020 geht die Pandemie mit großen Schritten dem Ende zu – und viele Studios haben sich wieder verabschiedet. Die Menschen wollen sich wieder live treffen, haben Nachholbedarf nach direkter Kommunikation und virtuelle beziehungsweise hybride Events sind auf dem Abstellgleis der Marketinggeschichte gelandet.
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Aber – und das ist eigentlich gar kein Widerspruch – es entstehen auch wieder neue Studios. Und manche von den aus der Not geborenen Streaming-Studios bekommen die „zweite Luft“. Der Bedarf und das Interesse an neuen Lösungen für die Livekommunikation ist ja weiter vorhanden. Lediglich der Bedarf an der „Doppelgarage mit Kameraausrüstung“ fiel weg. Funktionierende Studios wie das Gate22 in der Nähe zum Messegelände und dem Airport in Stuttgart bleiben bestehen – bekommt aber ein neues Profil. Beispielsweise trafen sich kürzlich im Gate22 junge Unternehmensberater zu einem Event, weil sie das ja eher technische und deswegen vielleicht sogar „coole“ Studioambiente für ihren Event wollten. Voraussetzung war genügend Platz. Das gibt es in vielen dieser Streaming-Studios, ebenso wie leistungsfähige Technik. Catering und Deko sind ebenfalls kein Problem.
Es entstehen aber gerade auch neue Studios, die nicht mehr als Ausweichstätte im Lockdown konzipiert wurden, sondern ganz andere Eigenschaften und Möglichkeiten mitbringen. Drei dieser faszinierenden Projekte – in London, in Paris und in München – thematisieren wir in der Ausgabe 04.2023 und glauben, dass diese Locations und die dazugehörigen Eventformate mehr als zukunftsfähig sind.
Damit nicht genug, auch bei den Dienstleistungen und Anwendungen für virtuelle, hybride und gestreamte Events entstehen gerade neue Lösungen. Neumann&Müller kommt kurzfristig mit einer Hard- und Softwarelösung für Corporate Studios auf den Markt und magnid launcht demnächst ein Update, mit dem die Anbindung von Events an Streaming und das Metaverse fast auf Knopfdruck möglich wird.
Streaming bleibt bestehen – und das zu Recht. Es wird nur anders.
Herzlichst
Ihr Peter Blach
Der Beitrag erschien als Editorial im BlachReport 04.2023.