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Was Creative Gestaltung als OSPI Netzwerkpartner bieten kann

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Mit seinem Unternehmen Creative Gestaltung entwickelt und produziert Alexander Kirchgessner „Brand Spaces“ in der digitalen und analogen Welt und macht dabei Marken und Produkte sichtbar und erlebbar. Kürzlich wurde das Unternehmen Partner im internationalen OSPI Netzwerk. Wir haben ihn dazu befragt und um eine Einschätzung der aktuellen Entwicklungen im Marktsegment „Kommunikation im Raum“ gebeten.

BlachReport: Hallo Herr Kirchgessner, sie sind mit ihrem Unternehmen Creative Gestaltung jetzt OSPI Netzwerkpartner. Was ist das überhaupt?

Alexander Kirchgessner: Das OSPI Netzwerk ist eine große internationale Partnerschaft mit 141 Partnern in 40 Ländern. OSPI steht für Octanorm Service Partner International. Als Netzwerkpartner können wir unsere Kunden international besser bedienen und gleichzeitig internationale Auftraggeber besser in Deutschland versorgen.

BlachReport: Wie wird man OSPI Netzwerkpartner? Wird man ausgewählt? Muss man sich qualifizieren?

Alexander Kirchgessner: Die Anforderungen sind sehr groß. Es beginnt mit einer Partnerschaft mit Octanorm, dem weltgrößten Systemhersteller und Aluminiumlieferanten im Bereich Messebau und Ausstellungswesen. Wir haben klein begonnen, mussten uns bewähren und auch gewisse Umsatzzahlen bringen, um Partner im Netzwerk zu werden.

Man wird ausgewählt, wenn die Basis stimmt, und gefragt, ob man sich zutrauen würde, ein international tätiger Partner im Bereich Messebau zu werden. Die finale Entscheidung trifft dann ein Gremium.

BlachReport: Was bedeutet diese Partnerschaft für Ihr Unternehmen und Ihre Kunden?

Alexander Kirchgessner: Im Prinzip hat jeder Messestandort in Deutschland, Europa und weltweit andere Regularien. Das geht schon los mit den Aufbauzeiten, den Bauhöhen und den ganzen anderen Vorschriften. Ein internationales Partnernetzwerk bietet uns daher einen Riesenvorteil, wenn wir einen Messestand in Shanghai, Singapur, Mexiko oder wo auch immer auf dieser Welt betreuen, dass wir dann einen Partner vor Ort haben, der das Regelwerk dort kennt. Wir planen dafür weiter hier bei uns in Göppingen und übermitteln dann die Pläne nach Mexiko. Der Partner vor Ort checkt die Details und prüft die Möglichkeiten. Für die Umsetzung sind dann unsere Projektleiter dabei, die den Kunden kennen und vor Ort betreuen. Kostenmäßig bedeutet das große Vorteile für den Kunden, weil wir das Material nicht auf die große Reise schicken müssen, sondern es vor Ort ja bereits vorhanden ist.

BlachReport: Wer sind Ihre Kunden?

Alexander Kirchgessner: Unser Kundenstamm ist wirklich sehr breit gefächert und reicht vom KMU bis zu Konzernen wie Mercedes oder Porsche, wo wir gelistet sind, oder auch anderen Global Playern. Unser größter Kunde ist ein indischer Konzern, für den wir weltweit tätig sind und auch ganz viele Themen bespielen.

BlachReport: Ihr Kerngeschäft sind Messestände und Brand Spaces mit den Leistungen, die dazugehören. Was sind denn die aktuellen Trends in diesem Segment?

Alexander Kirchgessner: Der Trend geht ganz klar zu den kleinen und feinen Flächen mit Fokus auf die Optimierung der Kommunikationsmöglichkeiten – zum Beispiel mit einer schönen Lounge. Die ganz großen Flächen sind momentan weniger angesagt. Das passt auch zu den Besuchern von heute, die Messen viel gezielter besuchen und legitimiert sind, Abschlüsse zu tätigen. Die Qualität der Messebesucher ist also höher geworden. Für sie betreiben die Aussteller einen größeren Aufwand.

BlachReport: Gilt das nur für Deutschland oder auch international? Welche Bedeutung hat für Sie das internationale Geschäft?

Alexander Kirchgessner: Der internationale Anteil hat in unserem Unternehmen deutliche Schwankungen. Wir sind aber ein Unternehmen, das nicht nur international tätig ist, sondern auch einen hohen Anteil von Kunden auf nationalen Veranstaltungen betreut. Bei uns kommt die Wertschöpfung zu 70 Prozent von den Messen und zu 30 Prozent von Events und Werbetechnik, die wir ja auch im Haus haben. Im Bereich Messebau liegt bei uns der internationale Anteil dann bei circa 15 bis 20 Prozent.

Um die Frage nach den Trends zu beantworten: Es gibt globale Entwicklungen, die ähnlich sind – zum Beispiel die Veränderungen bei den Standgrößen und der Anzahl von Exponaten auf dem Stand. Dennoch sollte man die regionalen Anforderungen bei der Art der Präsentation nicht unterschätzen. Manches, was in Deutschland optimal ist, funktioniert vielleicht in Barcelona, Rio, Tokio oder New York dafür nicht. Hier kommen dann wieder unsere Partner im OSPI ins Spiel, die uns da gut beraten können. Und das ist wichtig, denn der Köder muss dem Fisch schmecken und nicht dem Angler. Manchmal sind das nur Details. In den USA muss immer ein dicker, flauschiger Teppich vorhanden sein, während in Deutschland häufig ein Materialmix gewünscht ist: im Präsentationsbereich ein eher harter Belag und im Kommunikationsbereich ein weicher Belag.

BlachReport: Wir haben ja jetzt eine Situation, wo die Konjunktur gerade ein bisschen schwächelt. Wo wir Preissteigerungen auf der einen Seite und einen Mitarbeitermangel auf der anderen Seite haben. Wie sehen Sie das und welche Erwartungen haben Sie an die nächsten zwölf Monate?

Alexander Kirchgessner: Die Marktentwicklung ist sehr, sehr schwierig vorauszusagen. Ich bin seit über 30 Jahren in diesem Business tätig. Eigentlich habe ich jedes Jahr gesagt, so schwer war es noch nie, aber dieses Jahr ist es wirklich ganz schwierig vorhersehbar – auch wegen der aktuellen Entwicklungen in der Wirtschaft, der weltpolitischen Lage und der Klimakrise. Jedes Problem für sich führt zu höheren Kosten. In der Kombination lässt sich das neutral kaum noch abschätzen.

Die Situation am Arbeitsmarkt kommt dazu. Man findet kaum qualifizierte Mitarbeiter. Wir sind kontinuierlich auf der Suche, um unser Team aufzustocken, kommen aber nicht wirklich voran. Und das haben wir auf der Kundenseite natürlich auch, dass die Kunden, sprich die Aussteller, auch gern mehr machen möchten, aber ihnen die Mitarbeiter fehlen. Sie müssen sich daher schon aus Kapazitätsgründen auf die Teilnahme an den wichtigsten Messen reduzieren.

In der Summe gibt es also gerade sehr viele Herausforderungen, was eine seriöse Voraussage ziemlich schwierig macht. Dennoch ist der Bedarf da, Unternehmen müssen sich und ihre Produkte auch in Zukunft präsentieren, um ihren Platz im Markt zu behaupten oder auszubauen. Insofern bin ich vorsichtig optimistisch.

BlachReport: Vielen Dank für die Beantwortung unserer Fragen.