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Wie nützlich sind Rohstoff-ETFs für Privatanleger?

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ETFs (kurz für Exchange Traded Funds) sind eine großartige Möglichkeit mittel- bis langfristig Geld anzulegen und ein Vermögen aufzubauen. Anstatt nur einzelne Werte zu besparen, können Sie mit ETFs ganze Märkte in Ihrem Portfolio abbilden. Das verleiht Ihnen zusätzliche Sicherheit und konstante Renditen. Zudem sind ETFs leicht zu handhaben und zu verwalten. Ist ein Sparplan erst einmal aufgestellt, geht Ihr Verwaltungsaufwand für den ETF gegen Null.

Meistens bestehen ETFs aus Aktien. ETFs können allerdings auch auf der Grundlage anderer Anlageklassen gebildet werden. Weitere Assetklassen, die infrage kommen, sind Immobilien, Anleihen, Geldmarktanlagen und eben Rohstoffe. Wie ein Rohstoff-ETF funktioniert und ob sich Anlagen in Rohstoff ETF sinnvoll sind, erfahren Sie hier.

Was ist ein Rohstoff-ETF?
Ein Rohstoff-ETF ist ein Indexfonds, der die Wertentwicklung einer oder mehrerer Rohstoffklassen abbildet. Beliebte Rohstoffe für solche Fonds sind Energiequellen (Rohöl, Erdgas, Benzin, Uran und Wasserstoff), Edelmetalle (Gold, Silber, Platin und Palladium), Industriemetalle (Kupfer, Aluminium, Nickel, Zink und Blei), landwirtschaftliche Produkte (Mais, Weizen, Kaffee, Baumwolle, Sojabohnen und Holz) und das Vieh (Schweine, Mastrond und lebende Rinder).

Diese Rohstoffklassen werden in der Form von Futures abgebildet. Das heißt, man handelt keine aktuellen Handelsbewegungen, sondern schließt Verträge über künftige Lieferungen zu einem bestimmten Preis ab. Diese können bis zu drei Jahre in der Zukunft liegen. Lieferanten erlangen dadurch mehr Preissicherheit und Anleger können die Rohstoffe in verbriefter Form handeln, ohne selbst in Besitz des physischen Rohstoffs sein zu müssen.

Vorteile von Rohstoff-ETFs
Rohstoff-ETFs können aus einer ganzen Reihe von Gründen eine sinnvolle Ergänzung zu Ihrem Portfolio sein. Anbei die wichtigsten Argumente für eine Anlage in Commodities:

1. Risikostreuung: Möchten Sie das Risiko Ihres ETF-Sparplans streuen, sollten Sie sich nicht nur auf Aktien beschränken. Mit der Beistreuung von Rohstoffen können Sie Ihr Portfolio diversifizieren und das Gesamtrisiko senken.
2. Krisenabsicherung: Gerade in Krisenzeiten steigt das Prestige von Rohstoffen, allen voran Gold, das als Inflationsschutz gilt. Alle Rohstoffe haben nämlich eines gemeinsam. Sie haben einen inhärenten Wert. Erwarten Sie in den nächsten Jahren eine Krise, können Sie auf Rohstoff-ETFs setzen.
3. Nachhaltigkeit: Setzen Sie bei Ihren Geldanlagen auf nachhaltige Werte, können Sie auch bei Rohstoff-ETFs fündig werden. Immer mehr Anbieter setzen auf ETFs, die nur nachhaltige Rohstoffe handeln.

Nachteile von Rohstoff-ETFs
Rohstoff-ETFs sind allerdings nicht ohne Mängel. Je nach persönlicher Situation sollten Sie vor Ihrer Anlage in einen Rohstoff-ETF unterschiedliche Nachteile in Ihre Entscheidung einbeziehen. Es folgen die größten Macken von Rohstoff-ETFs:

1. Hohe Volatilität: Auch Rohstoffe sind Schwankungen unterworfen, die mitunter heftig ausfallen können. Letztlich sind Rohstoff-ETFs eine weitere risikobehaftete Anlageklasse, die Sie mit Bedacht wählen sollten. Es besteht stets das Risiko eines Totalverlustes.
2. Niedrige historische Renditen: Wenn man die historische Performance vieler Rohstoff-ETFs mal genauer betrachtet, fällt schnell auf, dass diese im Großen und Ganzen underperformen. In den letzten 20 Jahren vielen die Renditen auf Rohstoff-ETFs mindestens bescheiden, teils sogar negativ aus.
3. Fehlende UCITS-Konformität: UCITS (kurz für Undertakings for Collective Investments in Transferable Securities) ist eine Anlagerichtlinie der Europäischen Union. Will ein Anbieter einen ETF innerhalb der Europäischen Union anbieten, sollte er diesen Richtlinien entsprechen. Diese schließen allerdings Rohstoffe aus. Aus diesem Grund sind viele Rohstoff-ETFs streng genommen gar keine ETFs, sondern ETCs (kruz für Exchange Traded Commoditites). Dort gilt das Investitionskapital allerdings nicht als Sondervermögen.

Sind Rohstoff-ETFs nützlich?
Rohstoff-ETFs haben zweifellos ihre Daseinsberechtigung. Sie bieten interessante Möglichkeiten zur Absicherung vor Krisen und zur Risikostreuung. Zudem können sie unterschiedlichen Anlagekonzepten gerecht werden. Allerdings sollten Privatanleger stets mit Bedacht in Rohstoff-ETFs investieren. Denn diese sind ebenso volatile Assets, bringen teils höhere Kosten mit sich und können teils Nachteile in der Buchhaltung mit sich bringen.

In jedem Fall tun Sie gut daran, das Fact Sheet eines ETFs oder ETCs genau durchzulesen und mögliche Kosten, die Zulassung in der EU und die Anlageklasse zu überprüfen. Haben Sie diese Informationen parat, können Sie eine zuverlässige Anlageentscheidung treffen und Ihr Portfolio weiter verbessern, so dass Sie auch in der Krise erfolgreich Ihr Vermögen mehren können.
Bild: Pixabay