Start Business HMC meldet schwächstes Jahr der Geschichte

HMC meldet schwächstes Jahr der Geschichte

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Das Corona-Jahr 2020 – geplant als stärkstes der Unternehmensgeschichte – ist mit einem vorläufigen Jahresumsatz von 20,1 Millionen Euro und einem Ergebnis von minus 58,2 Millionen Euro zum schwächsten Geschäftsjahr in der Geschichte der Hamburg Messe und Congress GmbH (HMC) geworden. Verschiebungen und Absagen haben ab März des vergangenen Jahres zu einem nahezu vollständigen Messe-Lockdown geführt. Insbesondere die Streichung der drei Hamburger Leitmessen Internorga, SMM und WindEnergy Hamburg als Präsenzmessen auf dem Gelände machten es unmöglich, das gesteckte Rekord-Umsatzziel von 111,2 Millionen Euro zu erreichen.

Nach einem starken Beginn, mit insgesamt 18 Eigen- und Gastveranstaltungen im Januar und Februar, lag die Hamburg Messe und Congress zunächst auf Kurs: Eigene Messen wie die Nortec, die home², die oohh! Die FreizeitenWelten der Hamburg Messe und die Premiere der Hamburg Open, eine Messe für Broadcast- und Medientechnik, sowie gut besuchte Gastveranstaltungen erfüllten oder übertrafen die Erwartungen.

Doch schon die für den Zeitraum vom 13. bis 17. März 2020 geplante Internorga musste als erste HMC-Messe zunächst verschoben und dann abgesagt werden, weil die Gesundheit von Besuchern, Ausstellern und Mitarbeitern im Falle einer Durchführung nicht mehr hätte gewährleistet werden können. Es folgten Absagen und Verschiebungen von insgesamt 21 Eigen- und Gastveranstaltungen, 28 CCH-Veranstaltungen sowie 26 Gemeinschaftsbeteiligungen deutscher Unternehmen auf Messen in aller Welt.

Der Umsatz der Eigenveranstaltungen reduzierte sich stark und sank gegenüber dem Plan um 71,2 Millionen Euro auf 8,3 Millionen Euro. Im Bereich der Gastveranstaltungen verringerte sich der Umsatz von geplanten 16,7 Millionen Euro um etwa die Hälfte auf 7,8 Millionen Euro, weil abgesagte Messen teilweise durch kurzfristige Neuakquisen kompensiert werden konnten, wobei hier auch Filmaufnahmen und Uniprüfungen berücksichtigt sind.

Als Reaktion auf die pandemiebedingten Einschränkungen befindet sich ein Großteil der Mitarbeiter seit Mai 2020 in Kurzarbeit. Eine Verlängerung bis zum Ende der Sommerferien 2021 ist bereits erfolgt. Anschließend ist eine Reihe größerer Veranstaltungen geplant.

Eine Umsatzprognose für das laufende Jahr ist derzeit nicht möglich. „Das wäre Kaffeesatzleserei“, so Geschäftsführer Bernd Aufderheide. Er rechnet ab 2023 mit einer gewissen Normalität. „Doch diese Normalität wird anders sein als vor der Corona-Pandemie: Denn das Messe- und Kongressgeschäft befindet sich in einem in einem tiefgreifenden Wandel.“

Corona hat besonders die Digitalisierung enorm beschleunigt. Veranstaltungsformate der Zukunft werden hybrider, vielseitiger und interaktiver. „Davon profitieren attraktive Städte wie Hamburg mit Messehallen und einem Kongresszentrum mitten in der City“, ist sich Bernd Aufderheide sicher. „Wir nutzen jetzt die Zeit, um uns vor allem digital noch besser aufzustellen und freuen uns auf den Moment, an dem wir wieder richtig durchstarten können.“

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