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MICE entwickelt sich als Wachstumsmarkt in Korea

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Korea etabliert sich zunehmend als zentrale Destination im internationalen MICE-Business. Mit gezielter staatlicher Förderung, moderner Infrastruktur und einer kulturell attraktiven Erlebniswelt positioniert sich das Land strategisch als Standort für Meetings, Incentives, Conventions und Exhibitions. Chang Wook Jung, Direktor des Korea Tourism Organization (KTO) Office in Frankfurt, stellte auf der IMEX 2025 in Frankfurt die Entwicklung und Potenziale des Landes als Eventstandort vor.

Die Bedeutung des MICE-Segments für Südkorea wächst kontinuierlich. „Die koreanische Regierung fördert diesen Bereich aktiv“, so Chang Wook Jung. Internationale Veranstaltungen stärken die lokale Wirtschaft, den Tourismus und die internationale Wahrnehmung des Landes. Dabei wurde in den vergangenen Jahren massiv in Infrastruktur, Servicequalität und internationale Vermarktung investiert – mit dem klaren Ziel, sich als führende MICE-Destination in Asien zu etablieren.

Ein wesentliches Differenzierungsmerkmal Koreas ist das Zusammenspiel aus Technologie, kultureller Identität und global wirksamer Popkultur. Elemente wie K-Pop, K-Drama und K-Food finden gezielt Einzug in Veranstaltungsformate und erzeugen emotionale Erlebnisse, die laut Jung „nur in Korea in dieser Form möglich sind“. Digitale Services, hybride Konzepte und ein hoher Innovationsgrad verstärken die Attraktivität für internationale Veranstalter.

Neue und modernisierte Eventlocations unterstreichen diesen Anspruch. Das Coex Convention & Exhibition Center in Seoul wurde umfassend modernisiert und bietet durch seine Lage mit direkter U-Bahn-Anbindung sowie umliegenden Lifestyle- und Hotelangeboten ein attraktives Umfeld. 2025 wird dort der IPSA World Congress ausgetragen. In direkter Nähe zum internationalen Flughafen Incheon entsteht derzeit das Inspire Entertainment Resort – ein multifunktionales Areal mit Eventflächen, Hotelkapazitäten und Unterhaltungsmöglichkeiten.

Busan in Korea (Foto: KTO)

Neben Seoul, das als zentraler MICE-Knotenpunkt vor allem Großkongresse adressiert, empfiehlt die Korea Tourism Organization auch weitere Standorte. Busan mit dem Bexco bietet maritime Lage, internationale Anbindung und 46.500 Quadratmeter Ausstellungsfläche inklusive Auditorium für 4.000 Gäste. Die Insel Jeju kombiniert Naturkulisse mit MICE-Infrastruktur im ICC Jeju für bis zu 4.300 Personen. Auch Daejeon, ein wachsender Wissenschaftsstandort, gewinnt für Fachveranstaltungen an Bedeutung.

Die KTO verfolgt eine Strategie der Dezentralisierung und möchte Veranstaltungen auch in anderen Regionen Koreas etablieren. Gwangju und Incheon rücken dabei stärker in den Fokus. „Wir wollen regionale Potenziale besser ausschöpfen und internationale Formate an verschiedenen Orten Koreas ermöglichen“, sagt Jung.

Offizielle Daten der KTO belegen die Bandbreite des Veranstaltungsspektrums. Internationale Kongresse zählen im Schnitt 300 bis 2.000 Teilnehmer, Seoul kann Events mit mehreren tausend Gästen ausrichten. Über 100 Hotels, flexible Kongresszentren und einer der größten Flughäfen Asiens sorgen für die nötige Infrastruktur. Auch kleinere Formate mit 50 bis 200 Personen, wie Seminare oder Incentives, sind Teil des Angebots.

Ein weiterer Aspekt ist das Preis-Leistungs-Verhältnis. Laut Jung liegt Korea preislich im internationalen Mittelfeld, wird aber aufgrund der gebotenen Leistungen als sehr attraktiv wahrgenommen. Im Vergleich zu Städten wie Paris, Frankfurt oder Destinationen in den USA erhalten Veranstalter in Korea oft mehr Leistung für ihr Budget. Förderprogramme wie die des Korea MICE Bureau bieten zusätzliche Anreize, besonders für Veranstalter mit begrenzten finanziellen Mitteln.

Was die Herkunft der Eventgäste betrifft, dominieren Teilnehmer aus Japan, China und Südostasien. Gleichzeitig wachsen auch die Märkte in Europa und Nordamerika. KTO setzt hierfür auf Maßnahmen wie Roadshows, Fam Trips und Kooperationen mit internationalen Agenturen. Besonders das Interesse aus den USA steigt – ein Effekt, der unter anderem der weltweiten Präsenz koreanischer Kultur- und Wirtschaftsmarken zugeschrieben wird.

Südkorea zeigt sich damit nicht nur als Destination mit attraktiven Rahmenbedingungen, sondern auch als aktiver Impulsgeber im internationalen MICE-Markt.