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Meeting- & EventBarometer 2024/25 ermittelte Aufwärtstrend

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Der Veranstaltungsmarkt in Deutschland erholt sich weiter: Das aktuelle Meeting- & EventBarometer 2024/2025, herausgegeben von der Deutschen Zentrale für Tourismus (DZT), dem GCB German Convention Bureau und dem EVVC Europäischer Verband der Veranstaltungs-Centren, belegt einen Aufwärtstrend gegenüber den Vorjahresergebnissen. Besonders Präsenzveranstaltungen und das internationale Geschäft gewinnen an Bedeutung.

Geschäftsreisen nach Deutschland nehmen weiter zu

Laut einer Analyse von IPK International im Auftrag von DZT und GCB ist die Zahl der internationalen Geschäftsreisen nach Deutschland 2024 deutlich gestiegen. Aus Europa reisten 11,9 Millionen Menschen geschäftlich ein – ein Zuwachs von 7,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Weltweit wurde ein Plus von 8,1 Prozent auf 14,65 Millionen gezählt. Damit erreicht das Business-Travel-Segment 91 Prozent des Niveaus von 2019. Deutschland bleibt auch 2024 unangefochten das wichtigste Geschäftsreiseziel in Europa: Jede fünfte Reise aus Europa hatte geschäftlichen Anlass.

(Quelle: Meeting- & EventBarometer)

Petra Hedorfer, Vorstandsvorsitzende der DZT, betont die besondere Rolle promotabler Geschäftsreisen wie Kongressen und Konferenzen, die mit einem Wachstum von 13 Prozent auf 7,1 Millionen Reisen inzwischen 60 Prozent des Business-Travel-Markts ausmachen. Kongresse und Konferenzen sind mit einem Anteil von 39 Prozent das stärkste Segment. Gleichzeitig warnt sie vor neuen Herausforderungen durch geopolitische Spannungen und betont die Notwendigkeit, Internationalisierung und digitale Transformation weiter voranzutreiben.

Veranstaltungen werden größer und internationaler

Auch das Meeting- & EventBarometer unterstreicht die positive Entwicklung: Zwar sank die Zahl der Veranstaltungen leicht, doch die Events wurden deutlich größer – mit 378 Millionen Teilnehmenden stieg die Zahl der Vor-Ort-Besucher um 21,5 Prozent gegenüber 2023. Damit erreicht das Präsenzniveau rund 90 Prozent des Vorkrisenjahres 2019.

Die Internationalisierung zeigt sich ebenfalls deutlich: Der Anteil ausländischer Teilnehmer an Präsenzveranstaltungen stieg von 6,2 auf 9,5 Prozent – und liegt damit bei 93 Prozent des Niveaus von 2019. Das reale Volumen an Präsenzveranstaltungen belief sich 2024 auf rund 2,02 Millionen. Der leichte Rückgang im Vergleich zum Vorjahr wird durch steigende Teilnehmendenzahlen mehr als kompensiert. Die Schlussfolgerung: Veranstaltungen in Deutschland werden tendenziell größer und internationaler.

Business Events als Wachstumstreiber

Innerhalb der Veranstaltungsformate sind Business Events der stärkste Motor für Internationalisierung. 2024 kamen 12,7 Millionen Menschen aus dem Ausland für beruflich motivierte Events nach Deutschland – das entspricht einem Anteil von 11,1 Prozent und einem Zuwachs von zwei Prozentpunkten gegenüber dem Vorjahr.

Unternehmen sind mit knapp 50 Prozent nach wie vor die wichtigste Veranstaltergruppe. Der Anteil internationaler Auftraggeber stieg 2024 auf 9,9 Prozent. Neben Nachbarländern wie Österreich, Schweiz oder den Niederlanden zeigen auch Märkte wie Großbritannien, die USA und China eine zunehmende Präsenz im deutschen Veranstaltungsmarkt.

Nachhaltigkeit etabliert, KI auf dem Vormarsch

Zwei zentrale Transformationsthemen prägen den Veranstaltungsmarkt weiterhin: Nachhaltigkeit und Künstliche Intelligenz. Der Anteil der Anbieter mit zertifizierten Nachhaltigkeitsstandards oder -berichten hat sich seit 2011 mehr als verdoppelt und liegt nun bei 60 Prozent. Weitere 23 Prozent befinden sich in der Planungsphase. Rund 80 Prozent der Veranstalter bevorzugen bei der Auswahl von Dienstleistern nachhaltige Anbieter.

„Die Veranstaltungszentren, Kongresshäuser und Eventlocations haben ihr Nachhaltigkeitsengagement massiv verstärkt. In Kombination mit der Digitalisierung sind sie gut aufgestellt für kommende Herausforderungen“, sagt René Tumler, Geschäftsführer des EVVC.

Parallel dazu hält Künstliche Intelligenz Einzug in den Arbeitsalltag der Branche. 78 Prozent der Veranstalter und 46 Prozent der Locations nutzen bereits KI-Tools. Besonders verbreitet sind Chatbots, Simultanübersetzungen, Feedbackanalysen sowie KI-gestützte Marketinganwendungen. Die technologische Transformation verläuft dabei deutlich schneller als die nachhaltige – ein Indikator für den Handlungsdruck und die Chancen der Digitalisierung.

(Quelle: Meeting- & EventBarometer)

Optimistischer Ausblick für das Veranstaltungsjahr

Trotz wirtschaftlicher und geopolitischer Unsicherheiten blickt die Branche zuversichtlich auf die kommenden Monate. 85 Prozent der Veranstalter und 62 Prozent der Anbieter erwarten eine (sehr) gute Buchungslage. Besonders Präsenzformate gelten als Wachstumstreiber. Die Internationalisierung dürfte sich ebenfalls weiter verstärken.

Dabei bewegen sich Business Events in einem Spannungsfeld aus veränderten Erwartungen, neuen Technologien und gesellschaftlichen Veränderungen. Hybride Arbeitsmodelle, On-Demand-Mentalität und digitale Kommunikationsformen beeinflussen die Anforderungen an Veranstaltungen. Dennoch bleibt der direkte Austausch vor Ort zentraler Bestandteil erfolgreicher Eventformate.

Die Ergebnisse des Meeting- & EventBarometers 2024/2025 zeigen: Die Veranstaltungswirtschaft ist auf einem guten Weg zurück zur Stärke der Vor-Corona-Jahre – und setzt neue Impulse durch Internationalisierung, Nachhaltigkeit und digitale Innovationen.