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Messewirtschaft fordert sofortige Öffnungsperspektive

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Die Messewirtschaft in Deutschland fordert vor dem Bund-Länder-Treffen am kommenden Mittwoch eine sofortige deutschlandweite Öffnungsperspektive von den politisch Verantwortlichen. Nach Aussage eines Sprechers vom AUMA, dem Verband der deutschen Messewirtschaft, fehle es auch im dritten Jahr der Pandemie weiter an der Nachvollziehbarkeit der Restriktionen, Planungssicherheit und echtem Verständnis der Politik für die Notlage der Branche. 230.000 Jobs hängen in Deutschland an der Messewirtschaft, 165.000 davon sind mittlerweile akut gefährdet.

Dazu AUMA-Vorsitzender Philip Harting: „Die Messewirtschaft in Deutschland fordert von der Politik in Bund und Ländern die Wiederbelebung des Messelebens in allen 16 Bundesländern. Und zwar jetzt. Weitere Wochen des Wartens bringen die Messebranche ohne jede Schuld in noch größere Nöte, die tief nachwirken werden. Wir vermissen das Verständnis für die mittlerweile extreme Situation der gesamten Zunft. Keinesfalls darf die Grundlage für Messeverbote im Infektionsschutzgesetz verlängert werden.“

Bis zum 19. März erlaubt das Infektionsschutzgesetz den Ländern unter anderem, Messeverbote auszusprechen. Der AUMA lehnt eine erneute Verlängerung ab. Aussteller, Veranstalter und Dienstleister brauchen bundesweit Planungssicherheit für die kommenden Monate.

In der Erwartung von späterer Machbarkeit sind 60 Messen mit großem Kraftaufwand innerhalb dieses Jahres verschoben worden. Mehr als 70 geplante Messen in diesem Jahr können diesen Kraftakt nicht mehr stemmen – sie wurden bereits abgesagt. Insgesamt 390 Messen sind 2022 in Deutschland vorgesehen, darunter Dutzende Leitmessen der Weltwirtschaft.

Harting: „Messen sind sicher machbar. Angesichts von 85 Prozent doppelt geimpfter und 65 Prozent geboosterter Erwachsener, erprobter Hygienekonzepte der Messen und immer mehr Öffnungen der Länder um uns herum haben wir kaum noch Verständnis für eine ratlose Politik auf Kosten der übergroßen Mehrheit.“

Das Dickicht an Restriktionen sorgt bereits wieder für Absagen im Frühjahr und Sommer. Gründe sind insbesondere fehlende Planungssicherheit und deutschlandweit uneinheitliche Regeln, die gerade internationale Messegäste nicht mehr nachvollziehen können. Erschwerend hinzu kommt, dass immer mehr verschobene Messen auf bereits feststehende treffen.

Auf über 50 Milliarden Euro schätzt der AUMA derweil den Schaden in der Messebranche und den eng verbundenen Wirtschaftszweigen seit Anfang 2020. Vor der Pandemie hat die Messebranche noch mit rund 28 Milliarden Euro jährlich zum gesamtwirtschaftlichen Plus beigetragen.