Start Business Digitale Technologien und ihr Einfluss auf das Fanerlebnis im Sport

Digitale Technologien und ihr Einfluss auf das Fanerlebnis im Sport

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Digitale Technologien und innovative Anwendungen bereichern laut Studie für 69 Prozent der Fans (Deutschland: 66 Prozent) das Erlebnis beim Anschauen eines Sportereignisses – live in der Arena und Zuhause am Bildschirm. Im Stadion haben demnach bereits 50 Prozent der Fans (Deutschland: 40 Prozent) Smartphone-Apps genutzt, die Live-Informationen zum Spiel liefern. Jeweils 48 Prozent (Deutschland je 39 Prozent) konnten auf schnelles W-Lan zurückgreifen, beziehungsweise Essen und Getränke online bestellen und an den Platz liefern lassen. Wearables als elektronische Eintrittskarte wurden weltweit von 47 und in Deutschland von 43 Prozent der Fans genutzt. Das Sammeln und Speichern personenbezogener Daten durch digitale Anwendungen im Stadion ist für 59 Prozent der deutschen Fans sowie 65 Prozent der Fans ein kritischer Faktor, der einer positiven Nutzererfahrung entgegenstehen könnte.

Außerhalb des Stadions kommen mittlerweile auch Künstliche Intelligenz (KI) und Virtual Reality (VR) zum Einsatz. Demnach haben 40 Prozent (Deutschland: 39 Prozent) der Fans schon mal eine VR-Brille genutzt, um die „Stadionatmosphäre“ eines Spiels auch zuhause live erleben zu können. 38 Prozent der Fans (Deutschland: 31 Prozent) sind bereits gegen KI-basierte Bots angetreten, um während des Spiels das Ergebnis zu tippen. Zwei von fünf Fans nutzen Funktionen, um auf verschiedene Kameraperspektiven zurückgreifen zu können.

Moderne Technologien steigern die Bindung der Fans: 56 Prozent der Fans, die durch digitale Technologien ein positives Erlebnis hatten, möchten gerne mehr Spiele ihrer Mannschaft live im Stadion sehen. 60 Prozent möchten zudem mehr Spiele online im Live-Stream schauen. Weiterhin gibt knapp die Hälfte (49 Prozent) an, schon häufiger aufgrund solch positiver Erfahrungen mehr Geld für Fanartikel ausgegeben zu haben; 42 Prozent tun dies zumindest ab und zu. 92 Prozent von ihnen bezahlen zudem mehr für Online-Abonnements, um Spiele live verfolgen zu können. Fans, die solche Technologien bereits im Stadion erlebt haben, verzeichnen gegenüber den übrigen Fans einen 25 Punkte höheren Net Promoter Score (NPS)[1].

In Indien, Hongkong und Singapur haben durchschnittlich drei von vier Fans bereits Apps, Wearables und andere Technologien im Stadion genutzt. In Indien allein gilt dies für 88 Prozent der Stadionbesucher, während in den USA 56 Prozent und in Deutschland 50 Prozent auf solche Technologien zurückgegriffen haben. In Frankreich, Großbritannien, Kanada und Australien liegt der Anteil jeweils unter 50 Prozent.

Positive Technologieerfahrungen fördern zudem die Zahlungsbereitschaft: 71 Prozent der asiatischen Fans sind bereit mehr zu zahlen, wenn der Stadionbesuch durch digitale Angebote bereichert wird. In Nordamerika können sich dies 40 Prozent, in Europa 34 Prozent und in Australien 33 Prozent der Fans vorstellen.

 

Christian Schacht, Vice President Digital Customer Experience bei Capgemini in Deutschland dazu: „Die Digitalisierung beeinflusst zunehmend die Kundenerfahrung von Fans innerhalb und außerhalb des Stadions. Sie bietet Vereinen und Sportorganisationen zugleich die Möglichkeit, nicht nur die Besucher im Stadion, sondern Menschen überall auf der Welt in das Sportereignis einzubeziehen und sie durch eine positive Erfahrung zu Fans zu machen. Dafür müssen sinnvolle digitale Angebote entwickelt werden, wobei ein Angebot in Echtzeit der zentrale Erfolgsfaktor ist. Vereine haben hier einen Vorteil, da sie quasi an der Quelle sitzen. Um einen Wettbewerbsvorteil zu erreichen, sollten Vereine aber mutiger werden, digitale Technologien zu nutzen.“

Die neuen Technologien können helfen, Fans zu begeisterten Anhängern („Avid Fans“) zu machen. Begeisterte Anhänger geben höhere Summen als andere Fans aus und berichten positiv über ihre Erfahrungen – auch hinsichtlich digital unterstützter Sporterlebnisse. Mit digitalen Angeboten zusammenhängende positive Erfahrungen führen bei 73 Prozent von ihnen dazu, mehr Spiele zu besuchen (übrige Fans: 50 Prozent). Drei Viertel der begeisterten Fans gehen zudem ins Stadion, um Spiele ihrer Mannschaft live zu sehen. Jüngere Fans bis 35 Jahre sind besonders aktiv und digital-affin, wenn es um Sport geht: 74 Prozent von ihnen konsumieren Sportinhalte per Smart TV, Laptop und Tablet (über 35 Jahre: 55 Prozent), 66 Prozent nutzen dazu mobile Apps von Drittanbietern (über 35 Jahre: 32 Prozent). Zugleich gehen 60 Prozent häufig ins Stadion, gegenüber 36 Prozent der über 35-Jährigen.

Die vollständige Studie sowie gesonderte Ergebnisse für den Standort Deutschland können kostenlos heruntergeladen werden.

Methodik: Das Capgemini Research Institute hat insgesamt 10.363 Sportfans aus Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Australien, Kanada, USA, Indien, Singapur und Hongkong zum Einfluss digitaler Technologien auf Fans und die Zukunft des Sports befragt. Das Institut führte zudem ausführliche Interviews mit mehr als 20 Branchenexperten, Leistungssportlern und Führungspersonen aus Startups, um zu verstehen, wie digitale Technologien die Leistungen der Athleten verbessern können.

Info: www.capgemini.com