event it aus Hannover hat als erstes Unternehmen im deutschsprachigen Raum eine vollständig DSGVO-konforme Integration eines eigenen KI-Agenten in ihre Teilnehmermanagement-Software miovent realisiert. Die neue Funktionalität ist bereits Bestandteil von miovent und geht über klassische generative Text- oder Bildvorschläge hinaus. Im Zentrum steht die direkte Unterstützung von Projektteams bei Planung, Analyse und Steuerung von Veranstaltungen – automatisiert, rechtssicher und ohne manuelle Zwischenschritte. Der BlachReport hat dazu Markus Scheele von event it befragt.
BlachReport: Herr Scheele, miovent ist das erste Teilnehmermanagement für Events, das eine DSGVO-konforme KI integriert hat. Was war der Auslöser?
Markus Scheele: KI ist aktuell in aller Munde. Auch wir haben uns gefragt, wie uns diese Technologie im Arbeitsalltag unterstützen kann. Es ging darum, komplexe Zusammenhänge schneller zu erfassen und die Eventplanung effizienter zu gestalten.
BlachReport: Ihre Lösung zielt auf Text- oder Bildgenerierung, sondern auf konkrete Prozesse im Eventmanagement. Welche Veranstaltungen können davon profitieren?
Scheele: Vor allem komplexe Veranstaltungen. Wenn wir zum Beispiel auf Echtzeitdaten wie Flugverspätungen zugreifen, berechnet die KI automatisch Auswirkungen auf den Ablauf: Welche Teilnehmer sind betroffen? Welche Shuttles? Welche Workshops? Das spart enorm viel Zeit, besonders in Phasen hoher Belastung – wie sie bei Events in der finalen Phase üblich sind.
BlachReport: Lässt sich das zeitlich beziffern?
Scheele: Noch schwer zu sagen. Aber Mitarbeitende berichten bereits, dass sie ungeduldig auf KI-Antworten warten, obwohl es nur wenige Sekunden dauert. Das hätten sie früher selbst mit viel Aufwand recherchieren und umplanen müssen.
BlachReport: Was bedeutet das für das Projektteam?
Scheele: Die KI ist ein Assistent. Sie liefert Hinweise, automatisiert Aufgaben, aber der Mensch trifft Entscheidungen. Dadurch bleibt mehr Zeit für die Betreuung von Kunden und Gästen.
BlachReport: Automatisierung bedeutet also, dass das System Vorschläge macht?
Scheele: Genau. Die KI erkennt beispielsweise eine Flugverspätung und berechnet, welche Folgeschritte notwendig sind. Der Projektmanager kann dann reagieren. Wir arbeiten dabei auch mit externen Echtzeitdaten, etwa von Bahn oder Fluggesellschaften.
BlachReport: Wie weit geht die Automatisierung?
Scheele: Momentan fokussieren wir uns auf ‚Mensch im Dialog‘. Das heißt: Die KI bereitet vor, der Mensch gibt frei. Uns ist wichtig, dass keine ‚Halluzinationen‘ in die Eventplanung eingehen, wie sie bei KI-Modellen durchaus vorkommen können.
BlachReport: Welche Rolle spielen dabei sogenannte KI-Agenten?
Scheele: Sie übernehmen gezielt konkret definierte Aufgaben. Die automatische Integration dieser Ergebnisse kann der nächste logische Schritt werden, aber mit Augenmaß. Die Systeme lernen, ob eine Anfrage komplex ist, und wählen das passende KI-Modell zur Bearbeitung aus.
BlachReport: DSGVO ist ein sensibles Thema. Wie haben Sie das gelöst?
Scheele: Das war der schwierigste Teil. Unsere Plattform arbeitet vollständig innerhalb der EU und verarbeitet nur Daten, die uns von Kunden anvertraut wurden. Der Schutz personenbezogener Daten ist der Kern unseres Systems.
BlachReport: Gibt es ähnliche Lösungen am Markt?
Scheele: Es gibt viele Tools, die Texte oder Bilder generieren. Aber unsere Kunden – also die miovent-Anwender – wollten keine Logos aus der KI. Sie erwarten praxisnahe Unterstützung – wie automatisierte Einladungen, jederzeit aktuelle Teilnehmerlisten und Zusammenfassungen der aktuellen Entwicklungen, um daraus schnell reagieren zu können.
BlachReport: Ein weiteres Thema ist Matchmaking. Welche Rolle spielt hier die KI?
Scheele: Bisher basierte Matchmaking meist auf expliziten Interessenangaben. Die KI kann das erweitern, indem sie öffentlich zugängliche Daten analysiert und damit das Networking gezielter gestaltet. Allerdings sind viele Nutzer in Deutschland zurückhaltend mit persönlichen Angaben.
BlachReport: Wie sehen Sie die Zukunft der KI im Eventmanagement?
Scheele: KI wird einen enormen Einfluss haben. Im Teilnehmermanagement ist das Potenzial besonders groß. Wir planen, monatlich oder zumindest in kurzen Intervallen neue Tools für miovent zu entwickeln. Die Geschwindigkeit der Innovation wird deutlich zunehmen.
BlachReport: Vielen Dank für das Gespräch.
