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Agentur sorgt für mehr Inklusion im Veranstaltungsmarkt

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Die Nürnberger Beratungsagentur „Wir Kümmern Uns“ will den deutschen Veranstaltungsmarkt für Menschen mit Behinderung besser und direkter zugänglich machen. Das Agentur-Team umfasst dazu mehrheitlich Mitarbeiter mit Behinderung, die Veranstaltende zielgerichtet für rundum barrierefreie Festivals, Konzerte und Kulturevents coachen und fachkundig begleiten. Mit absehbarer Lockerung der Pandemie-Einschränkungen will sich das bundesweite Kollektiv nun in 2022 verstärkt für einen Neustart in der Kulturbranche mit mehr Barrierefreiheit als bisher einsetzen.

Wir Kümmern Uns will mit ihrer Beratungsleistung im deutschen Veranstaltungsmarkt von innen heraus für mehr Inklusion sorgen. Als Sozialunternehmen entstand WKU im Jahr 2021 aus dem Stakeholder-Projekt „Initiative Barrierefrei Feiern“ (IBF) – einem bundesweiten Zusammenschluss von Kulturinteressierten mit unterschiedlichen Behinderungen.

Die Gründerinnen Elnaz Amiraslani (Kultur-Managerin), Lena Dietzen (Juristin) und Kim Moquenco (Marketing-Managerin) verstehen sich dabei als Agentinnen von Belangen beruflicher Akteure im Kulturbereich und Veranstaltungsbesucher mit Behinderung. „Als leidenschaftliche Konzertbesucherin und ebenso Frau mit Behinderung ist es mir ein großes Anliegen, Kulturangebote für alle Menschen gleich zugänglich zu machen“, meint Kim Moquenco.

In Coachings geben die Experten ihr Fachwissen zu barrierefreier Veranstaltungsplanung und inklusiver Kulturarbeit weiter. Hierbei können sich Mitarbeitende von Eventagenturen und Kulturbetrieben in interaktiver Zusammenarbeit mit Betroffenen direkt mit den Anforderungen einer vorteilhaften Barrierefreiheit auseinandersetzen und sich so für die Belange von Gästen mit Behinderung stärker sensibilisieren.

Zu den Kooperationsorganisationen gehören bereits unter anderem Eventim, Loft Concerts, FKP Scorpio und das Goethe Institut.

„Akteure mit Behinderung sind in der Veranstaltungsbranche massiv unterrepräsentiert. Erst durch die aktive Einbindung und Mitgestaltung von Experten in eigener Sache kann Inklusion und Teilhabe gelingen“, sagt Elnaz Amiraslani.
Nach dem Prinzip „Inklusion auf, vor und hinter der Bühne“ möchte Wir kümmern uns ganzheitliche Ansätze der inklusiven Kulturarbeit vermitteln und dabei insbesondere auch die Beschäftigungsmöglichkeiten von Menschen mit Behinderung in der Veranstaltungsbranche unterstützen. Ein Fokus liegt dabei ebenfalls auf der Förderung von Musikern mit Behinderung.

„Durch die UN-Behindertenrechtskonvention haben Menschen mit Behinderung einen rechtlichen Anspruch auf kulturelle Teilhabe. Um diesen zu erfüllen, müssen räumliche und kommunikative Barrieren stärker abgebaut werden“, erklärt Lena Dietzen. In kulturellen Diskursen um Diversität und soziale Nachhaltigkeit spiele das Thema Inklusion aktuell häufig noch eine untergeordnete Rolle, heißt es bei der Agentur. Das Ziel der Unternehmerinnen ist es deshalb, durch Aufklärungsarbeit zu gesetzlich verankerten Mindestanforderungen die kulturelle Teilhabe von Menschen mit Behinderung zur Selbstverständlichkeit kulturpolitischer Entscheidungen zu machen.