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Studie zur Mittelstandskommunikation veröffentlicht

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Die Studie ist Teil einer dreijährigen Kooperation der Universität Leipzig mit der Fink & Fuchs AG (Wiesbaden), unterstützt vom Magazin pressesprecher aus dem Verlag Quadriga Media (Berlin). Insgesamt wurden im Frühjahr 2016  im Rahmen einer Online-Befragung 561 Unternehmen in Deutschland befragt, darunter 270 Entscheidungsträger aus mittelständischen Unternehmen. Die Studie illustriert den Status quo der Kommunikation in konzernunabhängigen Unternehmen mit maximal 499 Mitarbeitern und einem Umsatz von bis zu 50 Mio. Euro. Der 89-seitige Ergebnisbericht ist im Internet frei verfügbar.

Eine Mehrheit (59,3 %) der mittelständischen Unternehmen bewertet die Professionalisierung ihrer Kommunikation als hoch. Dennoch hat nur eine Minderheit (23,4 %) für Planung und Umsetzung von Kommunikationsmaßnahmen eine übergeordnete Kommunikationsstrategie.

Die Bedeutung der Digitalisierung für Kommunikation und Marketing wird von neun von zehn Unternehmen als besonders hoch eingeschätzt. Immerhin 58,5 Prozent der Befragten beschrieben ihre eigene Unternehmenskommunikation bereits als sehr stark digitalisiert. Aber nur ein Zehntel hat für die Digitalisierung der Kommunikation eine übergeordnete Strategie. Der Wandel erfolgt meist nur schrittweise mittels einzelner Maßnahmen und wird eher durch externe Anforderungen ausgelöst, jedoch weniger durch visionäre eigene Strategien vorangetrieben.

Mittelständische Unternehmenskommunikation ist noch immer überwiegend auf Marketingaktivitäten rund um Produkte und Dienstleistungen (85,9 %) sowie Branchenthemen (65,6 %) ausgerichtet. Die Ziele der Kommunikation sind entsprechend stark auf die Unternehmensmarke fokussiert. Bekanntheit und Publizität fördern (90,4 %) sowie Marken aufbauen und stärken (85,2 %) stehen im Zielkatalog weit vorne. Anderen wichtigen Kommunikationszielen wie Mitarbeitermotivation, Förderung der Unternehmenskultur, Entwicklung von Krisenresilizenz und Themenführerschaft oder Erhöhung des Innovationspotenzials wird hingegen nur eine untergeordnete Bedeutung zugemessen.

Charakteristisch für die Kommunikation des Mittelstands ist der starke Einfluss der Geschäftsführung. Im vielen Unternehmen trägt sie die Hauptverantwortung (38,3 %) oder zumindest Nebenverantwortung (43,1 %) für Kommunikation. Mittelständische Unternehmer werden häufig als kreativ und innovativ charakterisiert (61,9 %) und haben überwiegend ein dialogisches Kommunikationsverständnis (51,5 %). Dennoch behindern eher traditionsbewusste Manager teilweise die notwendige Weiterentwicklung und die Digitalisierung der Unternehmenskommunikation.

Die Untersuchung identifiziert drei Professionalisierungstypen in der Mittelstandskommunikation: 60,8 Prozent sind eher „Dialogorientierte Strategen“ und treiben die Professionalisierung und Digitalisierung bereits stark voran. 30,4 Prozent werden als „Monologische Planer“ beschrieben, gehen strategisch vor, kommunizieren aber primär monologisch. 7,8 Prozent werden der Gruppe „Spontane Entscheider“ zugerechnet und treffen vor allem situative Entscheidungen.

Neben dem fehlendem Verständnis mancher Geschäftsführer für Kommunikation gelten begrenzte Budgets, fehlende Kommunikationsstrategien und Know-how-Defizite als zentrale Hindernisse für erfolgreiche Kommunikationsarbeit im Mittelstand.

Info: www.mittelstandskommunikation.com