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Fünftes Vorarlberger Convention Forum in Feldkirch

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Welchen Bedürfnissen müssen Events der Zukunft gerecht werden? Diese und weitere Fragen stellte Convention Partner Vorarlberg in den Mittelpunkt des fünften Vorarlberger Convention Forum im Montforthaus Feldkirch. Jugendforscher Philipp Ikrath und Trendforscher Harry Gatterer zeigten den rund 100 Besuchern aktuelle Erkenntnisse aus ihren Forschungsgebieten auf.

Die Erlebnis- und Wahrnehmungsschemata der Menschen verändern sich rasant. Diese Tatsache hat auch großen Einfluss auf die Arbeit von Veranstaltungsorganisatoren. Convention Partner Vorarlberg widmete sich deshalb beim Vorarlberger Convention Forum diesem Thema. „Nur wenn wir wissen, welche Erwartungen das Kongresspublikum der Zukunft hat, können wir erfolgreich für unsere Kunden und Partner arbeiten“, erklärte Geschäftsführer Urs Treuthardt.

Bereits zum fünften Mal wurden auf Einladung des Vorarlberger Convention Bureaus die Trends der Tagungsindustrie beleuchtet. Als Referenten waren der renommierte Jugendforscher Philipp Ikrath sowie der Geschäftsführer des Zukunftsinstituts und Trendforscher Harry Gatterer zu Gast im Montforthaus in Feldkirch. Rund 100 Besucher aus der Veranstaltungs- und Kommunikationsbranche nutzten die Gelegenheit, sich über die Entwicklungen und deren Auswirkungen auf Veranstaltungen zu informieren.

In seinem Impulsvortrag thematisierte Jugendforscher Philipp Ikrath die Bedürfnisse der früheren und neuen Elite und zog dafür den Vergleich mit Pinguinen und Wachteln: Während Pinguine sesshaft sind und sich perfekt an die Lebensbedingungen angepasst haben, besitzen Wachteln kein Nest, sie sind Zugvögel. Genau wie Wachteln, sind auch die jüngeren Generationen mobil, flexibel und kaum zu greifen. Sie suchen die Abwechslung, auch bei Events.

„Junges Publikum wünscht sich Veranstaltungen, die nicht einem althergebrachten Schema oder Kulturbegriff folgen, sondern die ganz unterschiedlichen Bedürfnissen Rechnung tragen und es dem Besucher ermöglichen, sich ganz vielfältig stimulieren zu lassen“, brachte es Ikrath auf den Punkt. Er verwies auf Festivals, die dieser Anforderung bereits gerecht werden und nicht mehr exklusiv auf Musik, Film oder Literatur ausgerichtet sind, sondern alle möglichen kulturellen Angebote bündeln.

Solche Veranstaltungen erlauben es dem Einzelnen, sich ein ganz eigenes, individuelles Programm zusammenzustellen. Sie sind eklektizistisch. Sie greifen ganz unterschiedliche Stilelemente und Erlebnisangebote auf und führen diese zu einem neuen Ganzen zusammen und sprechen alle Sinne an.

Sinnen und Reizen widmete sich auch der Geschäftsführer des Zukunftsinstituts und Trendforscher Harry Gatterer in seinen Ausführungen unter dem Titel „Denken ohne Lärm“: Die Menschen sind immer mehr überfrachtet von akustischem und visuellem Lärm. Umso größer ist die Sehnsucht nach Ruhe und Ordnung im Kopf. Gatter empfiehlt „Enklaven der Stille zu schaffen, ein Weglassen von Reizen, um sich auf eine Sache einlassen zu können“. So könne man leichter mit der Komplexität umgehen.

Bei Veranstaltungen spielt für Gatterer die viel zu selten gestellte Frage nach dem Warum eine entscheidende Rolle. „Es ist viel essentieller nach dem Sinn zu fragen als nach der Zielgruppe“, ist er überzeugt. Für Events der Zukunft ist allerdings nicht nur das Warum wichtig: Gäste sollten kreativ sein und Glück und Genuss erleben können. Wichtig sind gute Geschichten und auch Nachhaltigkeit. „Ziel jedes Events sollte es sein, Erinnerungen zu schaffen“, fasste Gatterer zusammen.

Und: Events werden zukünftig die Live-Höhepunkte im digitalen Strom sein. „In einer Welt der Individualisierung werden Verbindungen, wie sie auch auf Veranstaltungen passieren, immer wichtiger.“

Info: www.convention.cc

Convention Forum (Foto: Roswitha Natter/Convention Partner Vorarlberg)