Start Meinung Buchungsplattformen: cleverer Schachzug oder teure Illusion?

Buchungsplattformen: cleverer Schachzug oder teure Illusion?

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Stijn Oude Vrielink von Venue Marketing, einer Bildungsplattform mit B2B-Marketingspezialisten für Locations und Hotels, hat sich im folgenden Beitrag kritisch mit Buchungsplattformen für Eventlocations auseinandergesetzt.

Für diesen Beitrag hatte ich mit 50 Locations über ihre Pläne für 2025 gesprochen. Es geht um Buchungsplattformen. Alles deutet darauf hin, dass die Zahl weiter zunimmt – gleichzeitig wachsen jedoch auch die Zweifel. Vor allem jetzt, da Planer KI-Tools einsetzen, die die Listings durchforsten und Vorschläge machen. Vielleicht sagt ein Tool bald: „Buche diese Location über . . . “ Da muss man sichtbar sein, oder? Vor nicht einmal zehn Jahren vertrauten wir vor allem auf unsere eigene Website und höchstens ein zusätzliches Portal. Inzwischen scheint jeden Monat ein neues Portal dazuzukommen. Und die Planer? Sie starten ihre Suche immer öfter genau dort.

Warum Planer Plattformen bevorzugen? Sie sehen drei klare Vorteile:

Geschwindigkeit: sofortiger Einblick in Verfügbarkeit und Preise.

Übersicht: Locations lassen sich einfach vergleichen.

Vertrauen: Bewertungen und Fotos überzeugen stärker als Marketingtexte.

Logisch also, dass sie dort nachsehen. Aber für Locations ist es auch ein realistischer Test: Zu oft sind Websites kompliziert und langsam, Preise fehlen oder auf eine Anfrage lässt die Antwort tagelang auf sich warten. Dann sucht ein Planer eben weiter.

Messbarkeit klingt schöner, als sie ist

Buchungsplattformen bieten Daten: Views, Klicks, manchmal sogar Conversions. Das wirkt wertvoll. Aber Zahlen ohne Kontext sind trügerisch. Viel Traffic sagt wenig über die Qualität der Anfragen. Und ein Klick ist noch lange keine Buchung.

Rauschen und falsche Leads

Plattformen ziehen mit breitgefassten Suchbegriffen Scharen von Besuchern an – aber auch Masseb von Anfragen, die man gar nicht will. Für eine B2B-Location klingt „Eventlocation Utrecht“ in den Statistiken nett, in der Praxis bringt es aber vor allem Hochzeiten und Sweet Sixteens. Für B2B ist das schlichtweg „Rauschen“.

Zeit für echte Transparenz

Viele Plattformen werben mit Zahlen: „Erreichen Sie 20.000 Eventprofis“ oder „75 % Marktabdeckung.“ Beeindruckend, aber oft wenig aussagekräftig. Denn sie verraten nicht, wer diese Besucher eigentlich sind. Sind es Corporates, Agenturen, Verbände, Studenten oder Privatpersonen? Für Locations, die hundertprozentig geschäftlich arbeiten, ist diese Information entscheidend. Und trotzdem bleibt sie häufig aus.

Die Realität

Ein Profil auf einer Plattform ist keine Buchungsgarantie. Ein schwaches, ungepflegtes Profil wirkt sogar kontraproduktiv. Und wer auf zehn Plattformen nur halb präsent ist, wirkt eher unprofessionell als erfolgreich.

Mein Rat:

Lieber zwei oder drei Plattformen auswählen, dort gezielt investieren, kritisch bleiben und unbedingt eigene Daten sichern. Letzteres sorgt dafür, dass man den maximalen Ertrag aus den Verhandlungen zieht. Cost per Lead . . . Erinnerst du dich?

Mehr Infos zu diesem Thema? Hör‘ dir meine Podcast-Folge an.

Vielen Dank

Euer Stijn Oude Vrielink von Venue Marketing