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Jahreshauptversammlung des Famab

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Seither habe sich in der Livekommunikation viel verändert, gehe es nicht mehr in erster Linie um Produkte oder Informationen, sondern um Experience, um nahtlose Gesamterfahrungen von Live und Digital ohne jegliche Brüche, ergänzte Huber. Längst sei man auf dem Weg von der Service- zur Experience-Economy. Nach diesem kleinen Ausflug in die Branche insgesamt wandte sich der Vorsitzende verbandsinternen Betrachtungen zu.

Der Verband selbst habe sich im Rahmen der Zielsetzungen für die Agenda 2020 gut entwickelt und zu anderen Spitzenverbänden in der Kommunikation aufgeschlossen, habe seine Sichtbarkeit im Markt deutlich erhöht und an Image und Substanz hinzugewonnen. „Geradezu eine Leuchtturm-Funktion hat dabei die im Januar 2019 erstmals ausgerichtete BrandEx (International Festival of Brand Experience) eingenommen, weil dort alle unsere Themen plakativ gespielt und sichtbar gemacht wurden. Für mich ist das ein absolutes Highlight“, erläuterte Huber. Zu den Positiva zählte er auch den vollzogenen Kauf der ESG Einkaufs- und Servicegesellschaft mbH. Hierdurch würden die Mitglieder-Services im Bereich der Beschaffung auf stabile Beine gestellt und ein wichtiger Schritt zur wirtschaftlichen Sicherung des Verbands vollzogen. Aber auch der „BÜM“, der branchenübergreifende Messe-Arbeitskreis, in dem die Zusammenarbeit zwischen Auftraggebern und Dienstleistern gefördert wird, gehöre in die jüngere Erfolgsbilanz.

Es wird weiter darauf ankommen, das Profil des Verbandes bei Kunden und im Markt sichtbar zu machen und das auf vielen Bühnen, wo die Akteure sich einbringen und Mehrwerte erzielen können. 2019 wird die Verbesserung der internen Kommunikation im Vordergrund stehen. Als wichtiges Tool soll dafür die Plattform „Just Social“ eingeführt werden, auf der sich die gesamte interne und externe Verbandsarbeit inklusive der ESG-Services interaktiv spiegeln lässt.  Weiterhin wird derzeit ein neues Segmentierungskonzept erarbeitet, denn trotz der Vision „One Famab“ aus 2013 gibt es laut Huber immer noch zu viel Silo-Denken.

In dem sich anschließenden, von Geschäftsführer Jan Kalbfleisch moderierten Regularien-Teil, waren kurze Videobotschaften eingestreut, in denen sich die neuen Mitglieder dem Plenum in zwangloser Form präsentierten.

Breiten Raum nahmen die Berichte aus den Ressorts ein, nachdem Finanzvorstand Andreas Weber die Bilanz 2018 vorgestellt hatte. ESG-Geschäftsführerin Silke Schulte ging noch einmal auf die Vorteile der nun verbandseigenen Einkaufsgenossenschaft ein. Nach dem Bericht des Kassenprüfers Randolf Maurer wurde der Vorstand einstimmig entlastet und auch das Budget 2020 einstimmig angenommen.

In den Berichten aus den Ressorts wurden die Aufgaben des Research Institute for Exhibition and Live-Communication (R.I.F.E.L. e.V.) beleuchtet, die kommenden internationalen Verbandsthemen und -veranstaltungen angekündigt und seitens der LECA ein Mitgliederzuwachs von 14 auf 17 vermeldet. Der Bereich Lobbying beschäftigt sich unter anderem mit Themen wie Flexibilisierung der Arbeitszeit, einer zu engen Auslegung des Scheinselbstständigkeits-Gesetzes und dem Kampf gegen die gewerbesteuerrechtliche Hinzurechnung. Nach dem Bericht aus dem Ressort Technik und Logistik wurde das Thema Nachwuchs beleuchtet. Aus- und Weiterbildung bleibt ein Kern-Anliegen. Nach einer Employer Branding-Aktion, bei der 52 Bewerber ein Agenturpraktikum durchgeführt haben, entwickelt Jung von Matt für 2019 nun die Nachfolgekampagne.

Ein spannendes Großprojekt ist die Planung für einen neuen Ausbildungsberuf, der maßgeschneidert in die Branchenlücke gebaut wird: Fachkraft für Messe- & Eventbau.

97 Prozent von 116 befragten Unternehmen bestätigten die Notwendigkeit. Und 80 Betriebe aus dem Pool der Befragten haben sogar zugesagt, mindestens einen bis zwei Ausbildungsplätze zur Verfügung zu stellen. Es wurde bereits eine Arbeitsgruppe gegründet um „den langen Marsch durch die Institutionen“ zu beschreiten.

Sustainability hat sich zu einem der Schlüsselfelder des Verbandes entwickelt und findet besonderen Ausdruck in der engagierten Projektgruppe Nachhaltigkeit, die sich für die Entwicklung nachhaltiger Standards in der Veranstaltungswirtschaft einsetzt. Ein Bericht über die vielfältigen Aktivitäten der Famab-Stiftung unterstrich die Wichtigkeit des Themas und zeigte wie Unternehmen der Branche aktiv Verantwortung für die Reduzierung der CO2-Emissionen übernehmen können.

Jörn Hubers Schlüsselsatz „Die BrandEx ist ein historischer Meilenstein für unsere Branche und genau der Ort, wo wir unsere ganze Power darstellen können“ leitete eine kurze Nachbetrachtung ein und einen Ausblick auf die BrandEx 2020, die konzeptionell modifiziert wird und unter dem Motto „Leidenschaft“ steht.  Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren. Auch für die Award-Einreichungen gibt es ein neues Procedere, das einen niedrigschwelligeren Zugang erlaubt, vom Aufwand und den Kosten her. Die Einreichungsfrist ist bis 8. Juli 2019 verlängert.

Aus den Abstimmungen zu den Vorstandswahlen ist als neuer stellvertretender Vorsitzender Stephan Haida (artlife GmbH) hervor gegangen.  Im Amt bestätigt sind Detlef Wintzen (insglück Gesellschaft für Markeninszenierung mbH) und Burkhard Schmitz (Broich Premium Catering GmbH).

Neu in den Vorstand berufen wurden Vera Viehöfer (Ereignishaus- Agentur für Live-Marketing), Markus Illing (Voss+Fischer gmbh) sowie Gerd Wutzler (step one GmbH).

Den Schlussakkord setzte nach der Ankündigung von Termin und Ort der nächsten Jahreshauptversammlung der Diplom-Psychologe Dr. Leon Winscheid mit dem Vortrag „Dummheit als Chance“.

Info: www.famab.de