Start Business Die Wahrnehmung von Sponsoren der Fußball-WM in Sozialen Netzwerken

Die Wahrnehmung von Sponsoren der Fußball-WM in Sozialen Netzwerken

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Insgesamt rund 54 Prozent der analysierten, wertenden Beiträge zu Hyundai und Kia waren positiver Natur. Insbesondere der Sieg der Südkoreaner gegen die deutsche Nationalmannschaft sorgte dafür, dass viele Nutzer das sportliche Ereignis mit der überraschenden Überlegenheit eines Hyundais im Rennen gegen einen Mercedes-Benz verglichen. Einige Nutzer beschwerten sich aber auch über die aufdringliche Werbung von Hyundai.

Neben Hyundai und Kia wurde auch Adidas vergleichsweise positiv wahrgenommen. Der Sportartikelhersteller aus Herzogenaurach wurde in den sozialen Medien immer wieder aufgrund des DFB-Trikots polarisierend diskutiert. So sei das Jersey beispielsweise auch außerhalb der WM tragbar, aber die Spielerbeflockung schlecht lesbar.

Besonders negativ wurde hingegen Coca-Cola im Netz wahrgenommen. Viele Nutzer beschwerten sich darüber, dass die kroatische Nationalmannschaft rund 70.000 Franken dafür zahlen musste, dass ihre Spieler während des Achtelfinal-Spiels gegen Dänemark das Wasser eines anderen Herstellers tranken und der serbische Trainer Krstajic hingegen nur 5.000 Franken dafür zahlen musste, dass er den deutschen Schiedsrichter Dr. Felix Brych wegen seiner Leistung kritisierte. Zwar richtet sich diese Kritik in erster Linie an die FIFA, doch das Unternehmen Coca-Cola wurde immer wieder damit in Verbindung gebracht. Insgesamt waren nur acht Prozent der erfassten Beiträge zu dem Brausehersteller positiv.

Auch Gazprom und Budweiser kamen im Netz nicht sehr gut weg und wurden nur zu zwölf und 13 Prozent positiv bewertet. So wurde Budweiser unter anderem dafür kritisiert, dass das Unternehmen sowohl Pride-Events unterstützte, als auch die WM in Russland – einem Land, in dem Homosexuelle diskriminiert werden. McDonald’s wurde immerhin in fast 30 Prozent aller analysierten Beiträge gelobt. Allerdings freuten sich die Nutzer mehr über die neuen Gutscheine des  Fast-Food-Riesens, als über das Engagement des Unternehmens im Rahmen der WM.

Zu den Social Media-Beiträgen über Qatar Airways, VISA, Hisense, VIVO und die Wanda Group ließen sich hingegen keine vergleichbaren Aussagen treffen, da die Anzahl erfassten Beiträge zu diesen Unternehmen während des Untersuchungszeitraumes zu gering war.

 

Marc Trömel, Geschäftsführer von VICO Research & Consulting, kommentiert die Analyse: „Das Engagement vieler WM-Partner und -Sponsoren wurde in den sozialen Medien durchaus kritisch beäugt. Das zeigen die Ergebnisse unserer Analyse eindeutig. Dass Hyundai und Kia letztlich am besten abschneiden, hat uns fast so sehr überrascht, wie das Ausscheiden unserer Nationalmannschaft. Allerdings profitieren die südkoreanischen Marken dabei natürlich vor allem von dem Sieg der Südkoreaner gegen Deutschland, worauf sie selbst wohl nur wenig Einfluss hatten. Und wie heißt es: Fußball ist ein einfaches Spiel: 22 Männer jagen 90 Minuten lang einem Ball nach, und am Ende gewinnen immer die Sponsoren. Zumindest was die Reichweite angeht. Schließlich zeigt die Resonanz in Social Media ein anderes Bild.”

Um die Netz-Stimmen zu den FIFA-Partnern und -Sponsoren zu analysieren, hat VICO Research & Consulting zwischen dem 01. Juni 2018 und dem 11. Juli 2018 rund 16.300 öffentliche, deutschsprachige Beiträge erfasst und ausgewertet. Die Beiträge stammen aus dem Mikroblog Twitter, sozialen Netzwerken wie Facebook oder Google+, Blogs, Foren, sowie News-, Q&A-, Video- und Bild-Portalen.

Info: www.vico-research.com